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"Nachhaltigkeit für 5 Euro, Herr Professor?"

Prof. Peter Ruge ist noch einmal bei uns zu Gast. Kein Wunder, hat er doch in seiner letzten Folge viele Fragen aufgeworfen. Es geht um sein absolutes Lieblingsthema: Nachhaltigkeit.



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Seien wir ehrlich: Nachhaltigkeit, das ist ein etwas abgenutzter Begriff. Nachhaltigkeit wäre irgendwie schön, es sind auch alle irgendwie dafür, aber was genau ist das? Elektroautos, deren Batterien mit mehr Aufwand hergestellt werden als Verbrennermotoren im ganzen Leben verbrauchen sind es sicherlich nicht.

Aber wozu unterrichtet Peter Nachhaltigkeit als Fach an der Universität?

Nachhaltigkeit ist eine deutsche Erfindung und als solche zunächst einmal ein Rechenmodell. Forstwirte haben sich die Frage gestellt: Wie viele Bäume muss ich pflanzen, um kontinuierlich Holz entnehmen zu können, ohne dass sich mein Bestand relevant verkleinert?

Auf Autos und Gebäude bezogen geht das natürlich nicht – ein immer warmes Gebäude, ein immer fahrendes Auto wäre ja das perpetuum mobile. Also ist Nachhaltigkeit hier eher ein ideal, dem man sich nähert. Dabei gibt es die „drei Säulen der Nachhaltigkeit“:

  • Ökölogie: Das Haus soll am Ende keine oder fast keine Energie verbrauchen. Darum mache ich bei der Erstellung des Gebäudes Kompromisse, um das Ziel danach zu erreichen.
  • Ökönomie: Nachhaltigkeit kann – wie fast alles im Leben – nicht zu jedem Preis erreicht werden.
  • Sozial: Für wen ist das Gebäude gedacht? Wird das Gebäude denen gerecht, die es nutzen sollen? Welche Ansprüche haben diese Menschen und warum?

Am Rande ein Beispiel aus unser aller Praxis ist die Energieeinsparverordnung (EnEV) und der damit auch von Mirko Otto immer wieder angeprangerte „Dämmwahn“: Er ist ökonomisch, sozial und ökologisch – wie nun auch unser Professor erklärt und bescheinigt – Unsinn.

Architekt

Nachhaltigkeit, so erklärt er weiter, liegt ohnehin weniger im krampfhaften Energiesparen, sondern mindestens gleichermaßen in der Hebung und Nutzung von Ressourcen eines Gebäudes, Energie zu erzeugen.

Seine bedeutendsten Erfahrungen mit Passivhäusern hat Peter in einem ganz anderen Teil der Erde gemacht: In China. Bei seiner Konzeption des ersten Passivhauses in Südchina spielte Dämmung zwar in puncto Kühlung eine wichtige Rolle, aber die Herausforderung als solche war kaum geringer – weshalb wir ihn auch dazu ausführlich interviewen.

Wir kehren zurück nach Deutschland und lernen, ob und inwiefern heute Nachhaltigkeit im Bau präsent ist. Hat sich hier viel getan? Ist Deutschland Weltspitze oder eher so schlecht wie sein Mobilfunknetz?

An welchen Dingen erkennt man eigentlich, dass jemand nachhaltig gedacht hat? Wir werden Peter auch fragen, wo man in Berlin Nachhaltigkeit – oder die Abwesenheit davon – erkennt.

Außerdem hat Peter uns eines seiner Projekte mitgebracht, das ihm besonders am Herzen liegt: Die G-Road.

Die G-Road („Green Healthy Road“) ist eine Sammlung von Inspirationen zur Nachhaltigkeit, die versucht, Gesundheit, Umwelt, Technik und soziale Aspekte neu und besser zu denken. Hier finden sich Ansätze zur Bewässerung in der Wüste, grüne CO2-Speichertürme mitten in Berlin oder fahrbare Arztpraxen.

G Road

Ach: Warum und wie 5 Euro eine Rolle beim Verständnis von Nachhaltigkeit spielen, erfahren Sie außerdem – diesmal bei IMMO.FM!

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Letzte Änderung am Donnerstag, 18 Oktober 2018 09:26
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Mirko Otto

Mirko Otto ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und nach ISO/IEC 17024 zertifizierter Immobiliensachverständiger. Als Gründer der Sachverständigensozietät "Otto und Kollegen" ist der Vater von drei Kindern selbst Immobilieninvestor und seit 1997 mit der Bewertung von Immobilien jeder Art bestens vertraut.

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